08.02.2023 00:00 Alter: 1 year
Kategorie: Aktuelles Heft, Startseite

Mobiler Weideunterstand selbst gebaut

Anja und Roman Freimuth züchten im Nebenerwerb graue gehörnte Heidschnucken. Sie haben selbst einen mobilen Weideunterstand gebaut, der sich bewährt. Wie und was genau gebaut wurde, verraten sie Ihnen hier.

Foto: Freimuth

Wir bewirtschaften viele kleine Flächen, wo es nicht möglich ist, ein festes Bauwerk zu errichten. Wir wollen dennoch unsere Tiere möglichst ganzjährig auf der Weide halten. Unsere Ansprüche sind, dass während des ganzen Jahres Heu zugefüttert werden kann und die Tiere Schutz vor Sonne und Regen haben. Die Schnucken sollten auch auf der Weide bleiben können, wenn der Aufwuchs auf der Wiese schon verbraucht ist. Das Ganze sollte stabil und vor allem mobil sein und sowohl auf der Wiese selbst, als auch von einer Fläche auf die andere unkompliziert transportiert werden können.

 

80 Jahre alter Anhänger als Basis

 

Entscheidend ist, im Vorfeld seine Anforderungen zu definieren und sich erst dann auf die Suche nach dem geeigneten Anhänger zu machen. Die Unterkonstruktion des Hängers (Achsen, Deichsel, Räder, Drehkranz) soll stabil und unbeschädigt sein. Wird ein Brückenanhänger gewählt, so darf einen der Zustand der Ladefläche (Brücke) nicht beeinflussen, denn diese wird ohnehin zurückgebaut. Für uns war es noch wichtig, dass der Anhänger zwei Achsen hat. Da wir keinen Traktor besitzen, ziehen wir den Hänger mit unserem Pick-up. Unsere Wahl fiel auf einen alten Gummiwagen, Baujahr 1943, der gut in Schuss war. Echte Wertarbeit vom damaligen Schmied aus dem Dorf! Kosten: 50 Euro, billiger geht es kaum! Der Wagen wurde bis auf die Unterkonstruktion zurückgebaut. Anschließend setzten wir eine stabile Plattform darauf. Wir durften eine gewisse Breite nicht überschreiten, weil wir den Hänger auch auf der Straße transportieren müssen. Die Bretter der neuen Plattform wurden bewusst stabil gewählt (Fichte, 4 cm stark, Nut und Feder), weil sich sonst der Aufbau beim Transport zu sehr verwindet. Auf diese Basis kam dann eine Rahmenkonstruktion aus Kanthölzern (6x10). Hier galt es, im Vorfeld gut zu planen und zu rechnen, weil einerseits in die Rahmenkonstruktion der Seitenwände unsere Fenster eingepasst wurden und andererseits die senkrechten Stützen als Befestigung für je zwei seitlich angebrachte Klappen dienen.

 

Leicht, stabil und dicht

 

Bewährt haben sich die zwei Einstiege an den Stirnseiten. Der Einstieg am Heck ist so groß, dass ein Rundballen Heu mit dem Frontlader in den Hänger gehoben werden kann. Verschalt wurde dann mit Fichtenbrettern und einer Auflattung aus Dachlatten. So können keine Schädlinge wie Mäuse in den Wagen kommen. Bei der Höhe des Aufbaus versuchten wir einen Kompromiss zu finden zwischen der Kippgefahr beim Ziehen auf unebenen Flächen und einer möglichst großen Lagerfläche für Heu und weiteres Equipment im Inneren. Wir entschieden uns für ein einfach zu bauendes Pultdach mit 130 cm an der höchsten und 110 cm an der tiefsten Stelle. Eingedeckt wurde mit Brettern, Dachpappe und einer Konterlattung. Obendrauf kamen Trapezbleche zweiter Wahl – leicht, stabil und dicht. Nicht bewährt hatte sich ein Dach ausschließlich aus Trapezblechen, denn hier tropfte regelmäßig Kondenswasser auf das gelagerte Heu, das daraufhin schimmelte. Als Unterkonstruktion für die seitlich angebrachten Klappen (an jeder Seite zwei Stück) haben wir alte Holzhorden (Holzgatter) mit den Maßen (2,2 m x 1,2 m) verwendet. Auf die Horden kamen dann wieder Trapezbleche. Verschraubt wurden die fertigen Klappen mit den übriggebliebenen Bordwandscharnieren vom Gummiwagen in die seitliche Rahmenkonstruktion des Aufbaus. Als Fixpunkte für die freitragende Aufhängung dienen die Dachsparren. So können wir das Ganze mit Schaukelhaken (8 mm) und Ketten auf- und während der Fahrt runterklappen.

 

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