11.05.2016 07:00 Alter: 8 yrs
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Forschung: Ziegen im Einsatz der Landschaftspflege

Forscher der Universität Langston im US-amerikanischen Bundesstaat Oklahoma untersuchen, ob und wie schnell eine Handvoll Ziegen es schafft, aus verbuschtem Brachland wieder wertvolles Grasland zu machen.

Foto: Matthew Ryan Norman/shutterstock.com

Auf einem zwei Hektar großen Landstück tragen acht Spanische Ziegen dazu bei, Erkenntnisse über die Bekämpfung der unerwünschten Roten Zedernbäume zu gewinnen. Die Ziegen fressen die Bäume kahl, mitsamt Rinde und Samen und sie haben sogar eine besondere Vorliebe für die invasive Baumart. Steve Hart, Ziegenexperte der Universität Langston ist sich bewusst, dass dies nicht die schnellste Art ist, die wuchernden Bäume loszuwerden. Aber die Vorteile gegenüber Brandrodung oder dem Einsatz chemischer Herbizide sind eindeutig. Denn die Ziegen vernichten die Roten Zedern nicht nur kostenlos, sie liefern nebenbei auch noch Ziegenfleisch als gefragtes Produkt. Heute hat das 2-ha-Weidestück noch über 500 Zedernbäume. In zwei bis fünf Jahren, so rechnen die Forscher, werden sie verschwunden sein. Um den Erfolg der Ziegenbeweidung messen zu können, wurden die einzelnen Bäume in einem aufwändigen Verfahren mit Hilfe von Luftaufnahmen gezählt und werden im Laufe des Projektes mehrmals erhoben.

Noch mehr Ziegen werden gebraucht
Täglich gehen in Oklahoma über 300 Hektar Grasland an die Rote Zeder verloren. Um den ganzen Bundesstaat von den ungeliebten Bäumen zu befreien bräuchte es einen sehr großen Ziegenbestand. Allerdings ist die Ziegenhaltung unter Landwirten nicht sehr populär. Dabei könnten Rinderhalter problemlos auch Ziegen in ihren Herden mitlaufen lassen, die sich um die Zedern kümmern und so das Weideland erhalten und verbessern könnten. Außerdem hätten die Bauern auf dieser Weise auch noch ein Zusatzeinkommen, denn auch in Oklahoma ist die Nachfrage nach Ziegenfleisch größer als das nationale Angebot, so dass mehr als die Hälfte des Bedarfs importiert werden muss.


Autor: Birgit Lang