17.05.2016 16:25 Alter: 8 yrs
Kategorie: Startseite

Förderung für behornte Ziegen

In der Schweiz wird es Dank einer Unterschriftenaktion bald eine Volksabstimmung darüber geben, ob Bauern, die ihre Ziegen und Kühe nicht enthornen dafür spezielle Prämien erhalten sollen.

Foto: iMaksymPhoto/shutterstock.com

Wie in allen Alpenländern wird auch in der Schweiz gerne mit idyllischen Bildern von Wiesen und frei laufenden Tieren die Werbetrommel gerührt. Zu sehen sind auf den Plakaten meist prächtige Kühe und Ziegen mit naturbelassenen Hörnern - ein Bild, das auch in der Schweiz nur noch selten der Realität entspricht. Denn die meisten Ziegen und Kühe werden - meist aus Sicherheitsgründen für die Stallhaltung - systematisch enthornt. Der 64-jährige Bergbauer Armin Capaul hat mit seiner Initiative in den letzten Jahren 120.000 Unterschriften gesammelt, um über das Enthornen eine Volksabstimmung einberufen zu können.

Kein Verbot geplant
Ziel der Kampagne ist nicht, das Enthornen zu verbieten. Vielmehr soll es in Zukunft spezielle Förderungen geben für Landwirte, die ihren Tieren die Hörner lassen. Die Agrarsubvention sollte, nach Meinung der IG Hornkuh, umverteilt werden: weniger für die industrielle Landwirtschaft, mehr für die Bauern, die aus Respekt vor den Tieren ihnen die Hörner lassen. Capaul denkt dabei konkret an etwa 500 Franken (455 Euro) für jede Kuh und 100 Franken (91 Euro) für jede Ziege mit Hörnern pro Jahr. Diese Direktzahlung soll den Bauern den (finanziellen) Aufwand der Haltung behornter Tiere - die ja mehr Platz im Stall brauchen - ausgleichen.
Wann die Abstimmung stattfinden wird, steht noch nicht fest.

 

Autor: Birgit Lang